"Was man liebt, das lässt man gehen." trifft bei mir selten zu. Was ich liebe, möchte ich festhalten. So wie damals, mit 15, als lichtempfindliche Filme so körnig waren, dass Abzüge in Postkartengröße an die Malerei der Pointilisten erinnerte. ABBA liebte ich so sehr, dass ich sie festhalten wollte. Meine Gage für eine kleine Rolle am Schlosstheater in Celle investierte ich in meine erste Spiegelreflexkamera. Als ich den Objekten meiner Begierde endlich nahe gekommen war, weil es mich während der Zugaben nicht mehr auf meinem Sitz hielt, wurde ich festgehalten - von Agnetha. Sie hockte vor mir, hielt meine Hand und sang "Dancing Queen". Anstatt zu fotografieren, stand ich am Bühnenrand, hypnotisiert und verklärt grinsend. Ich genoss den Augenblick, ohne ihn festhalten zu wollen. So ist das wohl mit der Liebe. Wir müssen die Entscheidung treffen, ob wir Beobachter bleiben oder sie in ihrer ganzen Intensität erfahren wollen. |
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